„Hello Council“: Den akustischen und visuellen Zauber von Choraufführungen meistern
Online-Gespräch mit Fokus auf die "Visuelle Ästhetik bei Chorauftritten"
"Hello Council" ist eine Reihe von Live-Vorträgen und pädagogischen Online-Workshops, die INTERKULTUR China in Zusammenarbeit mit INTERKULTUR und dem World Choir Council organisiert. Die 12. Ausgabe von "Hello Council" wurde am 24. März mit den Gastrednern Prof. Yan Baolin, einem führenden chinesischen Dirigenten, Frau Hu Manxue, Künstlerische Leiterin und Dirigentin des Shenzhen Senior High School Lily Girls´ Choir und Frau Lu Lubin, einer jungen, aufstrebenden chinesischen Dirigentin, live übertragen. Im Mittelpunkt dieser Live-Veranstaltung stand das Thema "Visuelle Ästhetik bei Chorauftritten". Rund 200 chinesische Zuschauer*innen nahmen an der Live-Übertragung teil, und mehr als 10 000 Personen schauten sich das Video der Veranstaltung an.
Chorgesang ist nicht nur eine auditive Kunst, sondern auch ein visuelles Vergnügen für die Zuhörerschaft. "In Bezug auf die visuelle Gestaltung ist es notwendig, die technischen Gegebenheiten, wie z. B. den Veranstaltungsort, zu berücksichtigen und anschließend verschiedene Formationen und Bewegungsabläufe zu entwerfen, die auf den spezifischen akustischen Anforderungen der Chorwerke basieren. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Nutzung des Klangraums gewidmet werden. Manchmal sind die Bedingungen am Veranstaltungsort nicht ideal, und die Gestaltung des Bühnenbilds kann die Unzulänglichkeiten des vorhandenen Klangraums tatsächlich ausgleichen", so Prof. Yan Baolin. Sein Eight Seconds Choir wurde Champion bei den 7. World Choir Games und das abwechslungsreiche Bühnendesign und die einzigartigen Kostüme des Chors schufen einen beeindruckenden chinesischen Stil für die internationale Chorbühne.
Als eine der führenden Chordirigentinnen Chinas hat Hu Manxue einen besonderen Einblick in die visuelle Ästhetik von Choraufführungen: "Das Design von Bewegungsabläufen ist wie ein 'Degen', der, wenn er richtig eingesetzt wird, die Effektivität der Choraufführung steigern kann, andernfalls aber auch zerstörerische Auswirkungen haben kann. Ich bin nicht damit einverstanden, dass viele Chöre die Texte ihrer Werke direkt für die Gestaltung von Bewegungsabläufen verwenden, denn diese müssen immer noch auf der Grundlage der musikalischen Trends und der Bedürfnisse der künstlerischen Umsetzung entworfen werden."
Während der interaktiven Sitzung sorgte eine der Aussagen von Frau Lu Lubin bezüglich der szenischen Darstellung für Gesprächsstoff: "Gehört die Kleidung zum speziellen Markenzeichen des Chores, oder sollte sie sich dem Stil des Werkes anpassen?" Yan war der Meinung, dass das Design der Kleidung die allgemeinen Charakteristika des Chores hervorheben sollte, so wie es beim Eight Seconds Choir der Fall ist, der seinen unverwechselbaren visuellen Stil verfolgt. Hu vertrat eine offenere Haltung, wonach ein Chor unterschiedliche Kleidungsstile wählen kann, die sich an den jeweiligen Werken orientieren, sofern die finanziellen Mittel dies zulassen, aber es sei auch wichtig, darauf zu achten, nicht zu überladen zu wirken, denn die grundlegende Kunst des Chorgesangs sei nach wie vor die auditive Kunst.
Am Ende dieser Live-Sendung stellte die Projektleiterin Li Qixuan den Teilnehmenden die INTERKULTUR-Veranstaltungen 2023 und den Programmplan von "Hello Council" für das neue Jahr vor: "Um den Bedürfnissen des chinesischen Publikums besser gerecht zu werden, wird "Hello Council" eine Reihe von chinesischen Ausgaben starten. Es ist mir eine große Ehre, heute dafür die Moderation zu übernehmen. Die Themenauswahl der chinesischen Ausgaben orientiert sich stärker an der aktuellen Situation der chinesischen Chöre. Durch diese Live-Veranstaltungen wird ein größeres chinesisches Publikum für die Fangemeinde gewonnen, was zur Förderung der INTERKULTUR Events in China beiträgt."
