Interkultur
Unter dem Dachnamen "INTERKULTUR" agieren gemeinnützige Vereine und wirtschaftlich arbeitende Unternehmen, die in einem Verbund gleiche Interessen vertreten und international kulturell fördernde Ziele verfolgen. Zu diesen Institutionen zählen u.a.
Förderverein INTERKULTUR e.V.
Heinrich-Lübke-Ring 4
35415 Pohlheim (Deutschland)
Tel +49 (0)6404 69749-25
Fax +49 (0)6404 69749-29
Mail info(at)interkultur.com
Registriert: Vereinsregister Giessen, VR 1806.
Vorsitzender (Präsident): Günter Titsch
Förderverein INTERKULTUR Österreich
Liebenauer Hauptstraße 2-6
8041 Graz (Österreich)
Registriert: Landespolizeidirektion Steiermark LPD, Graz, ZVR 813 823 040
Obmann (Präsident): Günter Titsch

INTERKULTUR Management GmbH
Westhafenplatz 1
60327 Frankfurt am Main (Deutschland)
Organisationsbüro:
Ruhberg 1
35463 Fernwald (Deutschland)
Tel +49 (0) 64 04 69749 - 40
Fax +49 (0) 64 04 69749 - 29
Mail mail(at)interkultur.com
Registriert: Amtsgericht Frankfurt/Main, HRB 77821
Ust-ID: DE 25 099 7822
Geschäftsführer: Günter Titsch

INTERKULTUR Communication GmbH
Ruhberg 1
35463 Fernwald (Deutschland)
Tel +49 (0) 64 04 69749 - 25
Fax +49 (0) 64 04 69749 - 29
Mail mail(at)interkultur.com
Registriert: Amtsgericht Giessen, HRB 7954
Ust-ID: DE 28 856 4266
Geschäftsführer: Qin Wang, Günter Titsch

Präsidentschaft

Walter Scheel †
- in memoriam -
Bundespräsident Deutschland a.D.
Walter Scheel wurde am 8. Juli 1919 in Solingen geboren.
Scheel, der bereits 1946 in die FDP eingetreten war, saß 1950-1954 als Abgeordneter der Liberalen im nordrhein-westfälischen Landtag. 1953-1974 war er Mitglied des Deutschen Bundestages, dem er 1967-1969 als Vizepräsident vorstand. Zugleich war Scheel 1956-1961 auch im Europäischen Parlament vertreten.
Sein erstes Regierungsamt trat Scheel 1961 als Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit an. 1968 erhob der FDP-Parteitag Scheel zum Vorsitzenden der Partei. Als solcher verlieh er den Liberalen ein neues Profil, welches seinen Abschluss in den Freiburger Thesen findet, außerdem zu einer Öffnung gegenüber der SPD führte und die künftige Regierungskoalition vorbereitete.
Unter der Regierung von Willy Brandt wurde Scheel 1969-1974 zum Außenminister und Vizekanzler berufen. Scheel hat durch die Neue Ostpolitik Geschichte geschrieben. Der von Scheel unterzeichnete "Brief zur Deutschen Einheit" gilt als Grundlage der deutschen Wiedervereinigung. Als erster deutscher Außenminister besuchte Scheel 1971 Israel. Ein Jahr später begründete er diplomatische Beziehungen mit der VR China an.
Im Mai 1974 wurde Scheel zum vierten Bundespräsidenten der Bundesrepublik gewählt. Er gab seine Partei- und Regierungsämter an Hans Dietrich Genscher ab und amtierte bis 1979 als Staatsoberhaupt. Nach seiner Amtszeit blieb Scheel gesellschaftlich aktiv und engagierte sich in einer Vielzahl von Ehrenämtern und Gremien.
Für seine "Verdienste um die verantwortungsbewusste Mitarbeit der Bundesrepublik Deutschland in den Europäischen Gemeinschaften und seines unermüdlichen Strebens nach deren Festigung und weiterem Ausbau unter den Völkern Europas" wurde Scheel 1977 mit dem Karlspreis von Aachen ausgezeichnet. Eine Vielzahl weiterer Ehrungen folgte. Walter Scheel starb 2016.
Mehr Informationen über Walter Scheel finden Sie unter www.bundespraesident.de

Günter Titsch
Präsident INTERKULTUR & World Choir Council, Gründer und Präsident der World Choir Games
Alles beginnt 1990 mit der Gründung des Vereins INTERKULTUR, den Günter Titsch, Jahrgang 1946 und passionierter Chorsänger, zu dieser Zeit ins Leben rief. Er ist angetrieben von der Vision, Menschen aus aller Welt durch Musik zu verbinden und Chorsängerinnen und -sänger über alle Grenzen und Unterschiede hinweg im friedlichen Wettkampf zusammenzuführen.
Nach unterschiedlichen beruflichen Stationen und Erfahrungen wirkt der von Titsch initiierte erste Internationale Chorwettbewerb 1988 in Budapest als Initialfunke. Ein solcher Wettbewerb über die Ost-West-Spaltung hinaus ist ein absolutes Novum und Grundstein für den zwei Jahre später gegründeten Verein, der sich der Etablierung internationaler Chorevents widmet.
Günter Titsch und sein international besetztes kompetentes Team entwickeln in den Jahrzehnten danach die Chorveranstaltungen von INTERKULTUR zur größten und erfolgreichsten kulturellen Veranstaltungsreihe der Welt. Unter der Devise Singing together brings nations together bringt Titschs Organisationsteam bis heute (11/2022) annähernd 10.500 Chöre mit fast 450.000 aktiven Sängerinnen und Sängern aus 108 Ländern zusammen. INTERKULTUR-Events werden auf allen Kontinenten zu Magneten.
Offenheit für jedermann, Gleichheit der Chancen im Zugang wie im Wettbewerb – diesen Prinzipien folgen die antiken olympischen Spiele. Die Teilnahme konstituieren sie als höchste Ehre. Diesen Prinzipien folgen auch die von Titsch inspirierten INTERKULTUR-Veranstaltungen. Sie stehen allen Chören offen, unabhängig von ihrer bisherigen Wettbewerbserfahrung.
Ein herausragender internationaler Erfolg wird in den 2000er Jahren die Idee der "Chor-Olympiade" nach dem antiken Vorbild der Olympischen Spiele des Sports. Diese Veranstaltung, die im weiteren Verlauf unter dem Namen „World Choir Games“ bekannt wird, übertrifft alles bisher Dagewesene auf dem Feld der Chormusik und geht nach ihrem Start auf Erfolgskurs rund um die Welt: Österreich, Republik Korea, Deutschland, China, USA, Lettland, Russland, Südafrika und Belgien sind bis 2021 Stationen dieses einmaligen Events. Zukünftige Gastgeber sind 2023 die Stadt Gangneung, Republik Korea sowie 2024 Auckland in Neuseeland.
Wettbewerbe wie die World Choir Games bringen auf dem gemeinsamen Nenner der Begeisterung für das Singen in Chören Menschen unterschiedlicher kultureller, politischer und religiöser Herkunft zusammen. So entstehen Chancen, Stereotype zu prüfen und durch selbst gewonnene Urteile zu ersetzen, bisweilen spektakulär. Chöre aus Süd- und Nordkorea, aus Israel und dem Iran agieren gemeinsam auf der Bühne, setzen in Freundschaftskonzerten Zeichen für den Frieden.
Titschs Vision wird verstanden und geschätzt. In der universalen Chorcommunity wie von herausragenden Repräsentanten der Kultur und unter Staatslenkern. Seine Leistungen als Entwickler neuer Ideen und seine Erfolge als Unternehmer werden exemplarisch durch Auszeichnungen im In- und Ausland bestätigt. 2012 verleiht ihm Bundespräsident Joachim Gauck auf Grund seines Engagements als "ehrenamtlicher Kulturbotschafter" das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. 2009 wird er als einer der ersten Europäer in Xiamen/China zum Ehrenbürger ernannt. Eine äußerst prestigeträchtige Anerkennung seines Einsatzes für den Kulturaustausch der Volksrepublik China auf internationaler Ebene. 2006 nimmt er stellvertretend für INTERKULTUR den Kulturpreis Europa entgegen, einst vom früheren Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher ins Leben gerufen.

Prof. Dr. Ralf Eisenbeiß
Ralf Eisenbeiß wurde 1952 in Zeulenroda geboren. Nach dem Abitur studierte er an der Pädagogischen Hochschule Zwickau Pädagogik, Germanistik und Musikerziehung. Er promovierte 1979 zum Dr. phil. Von 1978-1981 studierte er an der Musikhochschule “Franz Liszt” in Weimar Chor- und Orchesterdirigieren.
Als Inhaber des Lehrstuhles Chorleitung und Chorgesang an der Pädagogischen Hochschule in Zwickau wurde Ralf Eisenbeiß 1987 zum Professor berufen. Er war Leiter des Chores dieser Einrichtung, der im In- und Ausland bekannt war und bei nationalen und internationalen Wettbewerben zahlreiche Preise gewann. Neben einem umfangreichen Repertoire an a cappella-Literatur verschiedenster Jahrhunderte standen auch chorsinfonische Werke auf dem Programm.
Ralf Eisenbeiß war Dozent beim Zentralen Chorleiterseminar in Berlin und leitete selbst zahlreiche Seminare. Er ist häufig Gastdirigent im In- und Ausland. Seit fast 30 Jahren ist er künstlerischer Direktor für INTERKULTUR. Er gründete den Int. Robert-Schumann-Chorwettbewerb in Zwickau und ist Mitbegründer der World Choir Games. Bisher war er künstlerisch in der Verantwortung für etwa 150 internationale Wettbewerbe in Deutschland, Italien, Korea, Indonesien, China, Österreich, Spanien, den USA und anderen Ländern. Ralf Eisenbeiß wurde sehr oft als Juror von nationalen und internationalen Chorwettbewerben in der ganzen Welt.

Morten Lauridsen
Die Musik von Morten Lauridsen, Träger der National Medal of Arts, ist fester Bestandteil im Repertoire der Vokalmusik des 21. Jahrhunderts. Seine sieben Vokalzyklen, Instrumentalwerke und seine Reihe sakralen A Cappella Motetten (darunter "O Magnum Mysterium") werden von herausragenden Künstlern und Ensembles regelmäßig auf der ganzen Welt aufgeführt und wurden auf mehr als 200 CDs aufgezeichnet. Seine fünf Grammy-Nominierungen beinhalten zwei Grammy-nominierte Aufnahmen mit dem Titel "Lux Aeterna", eingespielt von hochkarätigen Ensembles.
Im pazifischen Nordwesten lebend arbeitete Lauridsen zunächst als Feuerwehrmann und im Forstdienst nahe des Mount St. Helens, bevor er nach Los Angeles reiste, um Komposition unter Ingolf Dahl, Halsey Stevens, Robert Linn und Harold Owen zu studieren. Von 1990-2002 hatte er den Vorsitz über den Fachbereich Komposition an der USC Thornton School of Music und gründete das Programm für weiterführende Studien im Bereich Filmmusik.
Seine Chorwerke "O Magnum Mysterium", "Dirait-on", "O Nata Lux" und "Sure On This Shining Night" sind dauerhafte Bestseller in der Chorwelt. Das Lebenswerk des Komponisten wurde 2012 Thema einer preisgekrönten Dokumentation von Michael Stillwater, "Strahlende Nacht: Ein Porträt des Komponisten Morten Lauridsen".
2006 wurde Morten Lauridsen durch die Nationale Stiftung der Künste zum "American Choral Master" ernannt. 2007 wurde ihm durch den Präsidenten im Weißen Haus die National Medal of Arts, die höchste Auszeichnung der USA an Künstler, in Anerkennung für seine „Komposition herausragender Chorwerke, die musikalische Schönheit, Kraft und spirituelle Tiefe verbinden”, zeremoniell verliehen. Zurzeit pendelt Lauridsen zwischen Los Angeles und seinem Sommerhaus auf einer einsamen Insel an der Nordostküste Washingtons auf.
Mehr Information zu Morten Lauridsen ist unter www.mortenlauridsen.net verfügbar.

Prof. Zheng Xiaoying
Professor Zheng Xiaoying ist die erste weibliche Orchesterleiterin Chinas. Darüber hinaus agierte sie als künstlerische Leiterin und Chefdirigentin des philharmonischen Orchesters Xiamen, als Chefdirigentin der chinesischen Nationaloper, als Dekanin der Abteilung Chorleitung am zentralen chinesischen Musikkonservatorium und musikalische Direktorin des “weiblichen philharmonischen“ Orchesters. Im Rahmen der 4. und 6. World Choir Games 2006 und 2010 war sie als künstlerische Direktorin tätig.
Zheng Xiaoying graduierte vom zentralen chinesischen Musikkonservatorium und erhielt ihre weitere Ausbildung in den Bereichen Oper und Sinfonieorchesterleitung am nationalen Moskauer Musikkonservatorium. Sie wurde als herausragende Dirigentin vom nationalen Kulturministerium mit dem ersten Preis ausgezeichnet und ebenfalls mit der Ehrenmedaille der französischen Literaturkunst sowie zweimal mit der chinesisch-russischen Freundschaftsmedaille geehrt. Als Dirigentin nahm sie häufig an bedeutenden nationalen Veranstaltungen teil. Sie ist nicht nur eine der erfahrensten chinesischen Professoren im Bereich Dirigieren, sondern auch eine enthusiastische musiksoziologische Aktivistin.
Zheng Xiaoying wurde kürzlich mit dem Sonderpreis für ihre chinesische Opernkarriere sowie der Ehrung für ihr Lebenswerk durch die chinesische Chorleitervereinigung ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie 2012 die Titel ‘chinesische Kulturperson’ und ‘Ehrendirigentin auf Lebenszeit’ durch das chinesische nationale Opernhaus 2014.

John Rutter
Geboren 1945 in London erhielt John Rutter seine erste musikalische Ausbildung als Chorsänger an der Highgate School. Seine Komponistenkarriere umfasst sowohl große als auch kleinformatige Chorwerke, Orchester- und Instrumentalstücke, ein Klavierkonzert, zwei Kinderopern, Musik fürs Fernsehen, und spezielle Werke für Gruppen wie die Philip Jones Brass Ensemble und die King’s Singers.
John Rutter ist gemeinsam mit Sir David Willcocks Mitherausgeber der vierbändigen „Carols for Choirs“-Serie und gab zuletzt die ersten zwei Bände der neuen Oxford Choral Classics-Serie heraus: Opernchöre (1995) und Europäische Sakralmusik (1996).
Er war außerdem Gastdirigent und Seminarleiter in vielen Konzerthäusern, Universitäten, Kirchen, Musikfestivals und Konferenzen in Europa, Afrika, Nord- und Mittelamerika und Australasien.

Dr. Hak-Won Yoon
Seiner frühen Leidenschaft für die Welt der Chormusik folgend, schloss Maestro Hakwon Yoon sein Studium an der Yonsei University, College of Music, in Komposition ab, absolvierte die Graduate School an der University of Massachusetts und erwarb die Ehrendoktorwürde der Midwest University und der Shepherd University. Dr. Yoon begann seine Karriere als Dirigent 1970, als er den World Vision Children's Choir leitete. Während er Chöre wie den Daewoo-Chor, die Seoul Ladies' Singers und den Incheon City Chorale leitete, versuchte er, die Kluft zwischen koreanischer und globaler Chormusik zu schließen, indem er die Verbreitung koreanischer Chormusik in der ganzen Welt vorantrieb. Gleichzeitig strebte er die Popularisierung der Chormusik in Südkorea an, die früher als ausschließliche Aktivität einer speziellen sozialen Klasse galt.
Zu den zahlreichen Choraktivitäten von Maestro Yoon zählen unter anderem sein Engagement als Vorstandsvorsitzender der Korean Federation for Choral Music, als Präsident der KCMA, als ständiger Dirigent des Daewoo Choir, als Direktor der IFCM und als Dekan des College of Music an der Chung-Ang-Universität. Gegenwärtig widmet er sich der Chormusik, u.a. als Ehrenprofessor an der Chung-Ang-Universität, als künstlerischer Leiter der Seoul Ladies' Singers, als Direktor der Korean Choral Conductor's Academy und als neu gewählter Künstlerischer Ehrenpräsident von INTERKULTUR.

Mikis Theodorakis †
- in memoriam -
Mikis Theodorakis, der berühmte griechische Komponist und Liedermacher, wurde 1925 geboren. Er schrieb mehr als 1000 Musikstücke, die die Tradition griechischer Folklore mit moderner Poesie verbinden. Er kreierte eine Vielzahl von Werken für Orchester, darunter auch 7 Symphonien. Neben seinen Liedern wurde er vor allem durch seine großartigen Chorwerke wie z.B. Canto General (1982) (Text: Pablo Neruda) und das Oratorium "Axion Esti" (1960) (Text: Nobelpreisgewinner Odysseas Elytis), berühmt. Die Filmmusik zu "Alexis Sorbas" (1964) brachte ihm internationale Bekanntheit ein.
Mikis Theodorakis verstarb am 2. September 2021 im Alter von 96 Jahren.

Christian Ljunggren †
- in memoriam -
Christian Ljunggren wurde 1942 geboren. Er studierte Musik an der Royal Academy of Music in Stockholm sowie Musikwissenschaften und Theologie an der Universität Uppsala. Er war für viele Jahre in der Musikabteilung der Swedish National Broadcasting Company tätig und für die Musikprogramme und deren Präsentation verantwortlich.
Er leitete den Adolf Fredrik Madrigal Choir seit dessen Anfängen in 1965 und den Nicolai Kammerchor seit dessen Gründung 1974. Er war der erste Präsident der Schwedischen Chorleitervereinigung (1986 – 1998) und Präsident von KÖRSAM, einem gemeinsamen Komitee schwedischer Chorvereinigungen, von 1997 - 2004. Darüber hinaus war er Generalsekretär des IFCM, der Internationalen Vereinigung für Chormusik, von 1997-1999 und Verbindungsoffizier des IFCM bis 2005.
Er arbeitete als einer der künstlerischen Leiter von INTERKULTUR und als künstlerischer Leiter der World Choir Games. Als Leiter für Workshops und Seminare weltweit war er ebenso bekannt wie für den Aufbau der INTERKULTUR Seminarreihe in China seit 2003.
Christian Ljunggren schrieb zahlreiche Beiträge für schwedische und internationale Magazine und war außerdem ein leidenschaftlicher Arrangeur für Chormusikstücke.

Prof. Paul Wehrle †
- in memoriam -
Als Chordirigent und späterer Gymnasiallehrer hat Paul Wehrle wesentlich zur Entwicklung der Chor- und Musikszene in seiner Heimatstadt Karlsruhe und später in ganz Deutschland beigetragen.
Am Helmholtz-Gymnasium in Karlsruhe baute er das Fach Musik auf und führte 1979 die erste Abiturprüfung in diesem Fach durch. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges leitete Wehrle auch den Kammerchor der Schule und erzielte große Erfolge und hohe Anerkennung auf nationaler und internationaler Ebene.
Im Dienst der Musik und der Chormusik im Besonderen wirkte Wehrle in Institutionen, die seit Jahrzehnten das internationale Musikleben maßgeblich mitgestalten. Von 1963 bis 1976 war er Generalsekretär der "European Choral Association" (Europa Cantat) und legte den Grundstein für die "Internationale Föderation für Chormusik" (IFCM), deren erster Präsident er 1982 wurde. Auch das Weltsymposium für Chormusik basiert auf der Idee von Paul Wehrle.
Paul Wehrle war ein unermüdlicher Visionär und Motivator, dem es gelang, einen nationalen Chorwettbewerb im Deutschen Musikrat auszurichten und den Sologesang bei "Jugend musiziert" zu etablieren. Für sein breites Engagement wurde Paul Wehrle mehrfach ausgezeichnet: 1983 wurde er mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, 2007 mit der Goldenen Staufermedaille und 1989 mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet.
Für INTERKULTUR war Paul Wehrle einer der Pioniere für die World Choir Games und seit dem Jahr 2000 hat er mit seiner wertvollen Unterstützung und Beratung dazu beigetragen, die "Olympiade der Chöre" zu etablieren. Von Wehrle stammt auch die Idee des World Choir Council, einem Beirat, dem Vertreter aus mittlerweile mehr als 90 Nationen angehören.
Bis zuletzt stand Paul Wehrle als unermüdlicher Ansprechpartner und Ideengeber für INTERKULTUR zur Verfügung und beobachtete mit Begeisterung unsere Entwicklung.

Prof. Eric Ericson †
- in memoriam -
Eric Ericson wurde als Nestor der schwedischen Chormusik bezeichnet und hatte einen immensen internationalen Einfluss sowohl als Chorleiter als auch als Lehrer. 1945 rief er den "Kammarkören" (aktueller Name: Eric Ericson Chamber Choir) ins Leben, der mit seinem hohen künstlerischem Anspruch ein Modell für zukünftige Kammerchöre wurde. Er war umgeben von einer Generation schwedischer Komponisten, die für eben dieses Ensemble und später den schwedischen Radiochor Stücke schrieben, darunter Komponisten wie Sven-Erik Bäck, Ingvar Lidholm und Lars Edlund. Ericson errang mit dem schwedischen Radiochor und dem Männerchor (Orphei Drängar) eine herausragende internationale Reputation. Seine Sammlung "Europäische Chormusik" (1971) hatte einen großen Einfluss auf Chorleiter auf der ganzen Welt. Eric Ericson starb 2013.

Prof. Yang Hongnian †
- in memoriam -
Prof. Yang Hongnian ist ein berühmter chinesischer Chorleiter und Pädagoge. Sein Dirigierstil ist enthusiastisch, grazil und extrem ausdrucksstark. Musikliebhaber und Musikexperten im In- und Ausland schätzen nicht nur seine einzigartige Ausdrucksform, sondern auch seine herausragenden Fähigkeiten und bemerkenswerte Bildung im Bereich der Chorpädagogik. Er ist bekannt als „Meister, der über ein wahrhaftig profundes Wissen um die Geheimnisse der Chorkunst” verfügt.
Seit Mitte der 80er Jahre gilt der von Prof. Yang Hongnian gegründete „Children and Young Women’s Chorus of the China National Symphony Orchestra“ als einer der drei besten Kinderchöre der Welt mit Auftritten rund um den Globus. Prof. Yang Hongnian ist künstlerischer Direktor und kontinuierlicher Leiter des Chores. Als Dirigent gewann er weltweites Ansehen durch zahlreiche Auftritte nationaler und internationaler Bühnen. Zudem ist er immer wieder als Juror für verschiedene Chormusikwettbewerbe tätig. Er wurde 2014 der Ehrentitel ‘Chinesische Kulturperson’ zuteil.
Prof. Yang Hongnian verstarb am 26. Juli 2020 im Alter von 86 Jahren.
Team



