John Rutter: Ein Leben für die Chormusik
Künstlerischer Ehrenpräsident von INTERKULTUR feiert 80. Geburtstag
Seine Musik erklingt in Kathedralen und Gemeindehäusern, bei feierlichen Anlässen im britischen Königshaus und in kleinen Schulaulas: Das Werk des britischen Komponisten und Dirigenten John Rutter folgt seit Jahrzehnten im Wesentlichen der Idee, Chormusik allen Generationen von Sängerinnen und Sängern zugänglich zu machen. Am 24. September 2025 feierte John Rutter seinen 80. Geburtstag. Sein Leben steht wie kaum ein anderes im Zeichen des Chorgesangs.
Die Mission, Musik zu schreiben, die Profis und Amateure gleichermaßen erreicht, prägt sein Schaffen seit Jahrzehnten: „Ich halte es für sehr wichtig, dass Komponisten Kontakt zur Amateurwelt haben“, sagte er im Podcast „Chormusik“ von NDR-Kultur anlässlich seines runden Geburtstages. „Ich bin glücklicher, wenn ich Musik schreibe, die für gute Amateure oder Profis möglich ist.“
Und so entstehen Werke, die technisch anspruchsvoll, aber stets singbar bleiben. Musik, die Menschen verbindet und Chöre weltweit inspiriert. Sein Stil zeichnet sich durch eine eingängige Melodik und einen hellen, meist optimistischen Klang aus. Diese Mischung musikalischem Anspruch, der gleichzeitig emotional unmittelbar ist, ist nur einer der Gründe, warum seine Werke von Kirchenchören, Jugendchören und professionellen Ensembles weltweit so sehr geschätzt werden.
Etwa die Hälfte seiner Werke haben einen sakralen Hintergrund (The Lord bless you and keep you) oder dienen liturgischen Zwecken, aber auch weltliche Stücke (The Sprig of Thyme) haben seine Kompositionen geprägt. Er selbst sieht sein Schaffen aus vielen verschiedenen Richtungen inspiriert: „Ich bin kein Jazzmusiker und ich auch kein Popmusiker, aber ich bin von beiden beeinflusst, ebenso wie von Volksmusik und Musiktheater. Ich bin offen für vielerlei Einflüsse.“
Seit 2017 ist Sir John Rutter Künstlerischer Ehrenpräsident von INTERKULTUR. In dieser Rolle unterstützt er die internationalen Chorveranstaltungen der Organisation: Für die World Choir Games komponierte er die offizielle Hymne „One Voice“, die 2018 in Südafrika uraufgeführt wurde. Ein Stück, das für INTERKULTUR Präsident Günter Titsch und Prof. Dr. Ralf Eisenbeiß, Künstlerischer Ehrenpräsident von INTERKULTUR, als „ein einzigartiges Symbol für die verbindende Kraft von Musik und Gesang“ steht und den Geist der World Choir Games – der Olympischen Spiele der Chormusik – auf zutiefst berührende Weise widerspiegelt.
„Komponisten gehen nie in Rente“, sagte John Rutter im Podcast „Chormusik“. „Wir machen bis zum Ende weiter. Das war schon immer so. Ich hoffe, dass ich es bis 150 schaffe, das ist mein Ziel. Und wenn ich es nicht bis 150 schaffe, dann gehe ich so weit, wie ich kann.“
Seine Musik bleibt für Chöre auf der ganzen Welt ein Vermächtnis für lebendige Inspiration: Eine Einladung, zuzuhören, mitzusingen und die Hoffnung weiterzutragen, die in jedem seiner Texte und Melodien erklingt.
Quelle: Podcast „Chormusik“, NDR Kultur
