Workshop mit Felix Nassi © INTERKULTUR

Ein Ausflug ins Reich der Tiere

Felix Nassi vermittelt Workshopteilnehmern Gesänge und Rhythmen aus Afrika

World Choir Games 2016

„Hello, I am Felix Nassi and I am happy to welcoming you here at my workshop. Today we will learn a lot about rhythms and African sounds. Please stand up!”

Mit diesen Worten begrüßte Nassi eine Gruppe von interessierten Sängerinnen und Sängern in seinem Workshop über die afrikanische Art zu Singen. Alle im Raum standen auf und waren bereit für die ersten Rhythmusübungen am eigenen Körper: Body Percussion. In Europa häufig eine Aufwärmübung, in Afrika ein essenzieller Bestandteil der Musikkultur.

Felix Nassi berichtet, dass seine Mutter seine erste Musikprofessorin war. Bereits im Babyalter, während er auf dem Rücken der tanzenden Mutter getragen wurde, erfuhr er die ersten Grundlagen der Rhythmik-Lehre. Diese Art des Lernens sei vor allem in den ländlichen Gegenden üblich.

Um den Teilnehmern die Rhythmen und Bewegungsabläufe leichter erklären zu können, verdeutlichte er die Übungen als eine Art Imitation der Tierwelt. Eine Parade afrikanischer Elefanten war mithilfe von rhythmischen Fußstampfen nun auch in Sotschi gegenwärtig. Kämpfe von Antilopen und Geräuschen von Vögeln wurden durch den eigenen Körper imitiert. Nassi begründet die starke Beeinflussung der Tierwelt auf die afrikanische Musik durch das enge Zusammenleben von Mensch und Tier in früheren Zeiten.

Felix Nassi – selbst bezeichnet er sich als Autodidakt – hat erst im Erwachsenenalter Chordirigieren gelernt. Heute ist er ein angesehener Chorleiter von vier Chören in unterschiedlichen Altersstufen und reist als Workshopleiter von Land zu Land.

Seine Musikauswahl, ein afrikanisches Schlaflied „Suhen“ und das aus Benin stammende Lied „Afiti ba?“, sind in seiner Heimat sehr bekannt. Den Teilnehmern wurde sehr schnell klar, dass Musik in Afrika nur zusammen mit Tanz funktioniert. In Benin wird viel getanzt - so berichtet Nassi - in einigen Regionen mehr mit den Füßen, in anderen Regionen mehr mit den Schultern oder gar dem ganzen Körper. Tanz gehört zur afrikanischen Musik, genauso wie die Luft zur Stimme.

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