© Myguel Santos e Castro, Portugal

#WCG2018 – Trefft die Jury

10 Fragen an Myguel Santos e Castro (Portugal)

World Choir Games 2018

Renommierte Chorexperten aus 28 verschiedenen Nationen werden die Wettbewerbsauftritte bei den World Choir Games 2018 in Tshwane, Südafrika bewerten. Zeit, mehr über sie zu erfahren!

10 Fragen an Myguel Santos e Castro (Portugal)

Myguel Santos e Castro studierte Chorleitung an der Musikakademie Academia de Amadores de Música in Lissabon. Seine Chorarbeit, u.a. Projekte für Radio, Fernsehen und Kino, hat ihn bereits in viele Länder der Welt geführt (Frankreich, Mexiko, Japan, USA, Estland) und er ist häufig zu Gast bei Konferenzen und Klassen in Schulen und Universitäten. Als Gründer des Chorprojektes VOX LACI vor über 20 Jahren blickt er auf eine erfolgreiche Entwicklung seines Chorkonzeptes zurück, das momentan 4 unterschiedliche Chorgruppen umfasst.

Wer oder was ist die größte Inspiration in Ihrem Leben?

Es gibt so wie „WER“, so viele brilliante Persönlichkeiten aus der Geschichte und von heute, daher will ich mich nur auf das WAS konzentrieren. Warum sollte ich nicht einfach dadurch inspiriert werden, dass ich mich umschaue und fühle, wie gesegnet ich mit noch einem Tag in meinem LEBEN bin?

Was würden Sie heute tun, wenn Sie nicht für die Chormusik arbeiten würden?

Ich denke, ich würde auf der Straße stehen, jedem Menschen sagen „Du bist wunderschön“ und kostenlose Umarmungen verteilen.

Wann haben Sie zuletzt gesungen?

Ich würde sagen, heute Morgen unter der Dusche, aber formell auf der Bühne und vor einem Publikum…vor langer Zeit. Wahrscheinlich bin ich deswegen Chorleiter geworden.

Was ist die beste (und lustigste) Geschichte aus Ihrem Chorleben?

Die Geschichte, die mir jetzt ist den Sinn kommt, ist nicht so lustig…aber sehr oft, viel öfter, als ich wollte, habe ich mich gefragt: „Ist es das, was ich tun sollte und weiter tun sollte?“ Ich erinnere mich, dass ich vor langer Zeit einmal in einer Meisterklasse war, mit einem jüngeren Lehrer, der mich anschaute und mir von der ersten Minute an das Gefühl gab, dass ich der schlechteste Student war, den er je hatte. For 10 (lange) Tage weinte ich, schrie ich und plante, „Kartoffeln pflanzen“ zu gehen… Ich war so verwirrt, weil ich nicht wusste, warum der Lehrer mich so schlecht behandelte. Alle meine Kollegen konnten auch nicht verstehen, was passierte…7 Tage lang hob ich meine Hand, um Fragen zu beantworten, die der Lehrer gestellt hatte und wurde nie aufgerufen, selbst wenn meine Hand als einzige oben war…am 8. Tag entschied ich, dass es genug war und nahm nicht mehr aktiv teil. Ich hörte die letzten drei Tage nur zu. Am letzten Tag sollten drei Studenten ausgewählt werden, um die Klasse im Abschlusskonzert zu repräsentieren. Er rief den ersten Namen auf…dann den zweiten…und dann meinen. Ich stand auf, starrte ihn an und fragte: „Haben Sie wirklich meinen Namen genannt oder ist das wieder eine Ihrer sarkastischen Ideen? Ich habe 10 Tage teilgenommen und für Sie war ich einfach nicht da. Warum? Und warum jetzt das?“ Und er antwortete: „Ich mochte Sie nicht und ich wollte, dass Sie aufgeben.“ An dem Tag habe ich zwei Dinge gelernt: Was ein schlechter Lehrer ist und dass ich nicht aufgebe.

Welcher Song kann Sie immer emotional berühren?

Samuel Barber - Agnus Dei, Op.11

Mit wem würden Sie einmal in Ihrem Leben gern ein Duett singen?

Elvis Presley, in meinem nächsten Leben.

Welches ist das größte Stück Chormusik, das je geschrieben wurde?

Ich liebe das Lux Aeterna Ligeti.

Als Juror bei Chorwettbewerben: Worauf achten Sie bei der Bewertung am meisten?

Alle Noten müssen auch im Auftritt vorkommen…aber worauf ich achte, ist welchen positiven und verändernden Einfluss sie jedem Moment geben.

Was ist Ihr persönlicher Rat an Chöre/ChorleiterInnen, die bei den World Choir Games antreten werden?

Macht Euch keine Gedanken darum, besser als die anderen sein zu müssen. Versucht einfach, besser zu sein als gestern.

Haben Sie ein unnützes Talent?

Meiner Ansicht nach ist kein Talent nutzlos, sondern ein Geschenk. Ich versuche meine Geschenke immer in den Dienst der anderen zu stellen. Das Geschenk und Talent, das ich vielleicht mehr nutzen sollte, ist mein unbändiges Lachen.

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