Festivalchor gemeinsam mit Orchester auf großer Bühne © Studi43

Die 5 besten Chorstücke in der Filmmusik

Unsere Auswahl an Chorsätzen, die eigens für den Film geschrieben wurden

Repertoire

Schon seit den Anfängen des Kinos haben die Zuschauer gleichzeitig Musik gehört. Sogar in der Stummfilmzeit konnten Musiker*innen ihren Lebensunterhalt damit verdienen, dass sie die Handlung auf der Leinwand am Klavier begleiteten.

Musik im Film, insbesondere Chorstücke in der Filmmusik, haben seither einen langen Weg zurückgelegt. Heute führen renommierte Chöre und Orchester komplizierte Partituren von einigen der besten Komponist*innen der Welt auf, die den Schnitt des Films untermalen, und damit eindrucksvolle Kinomomente schaffen.

Für die Fans der Chormusik ist dies immer schon ein Grund zur Freude gewesen. Die Zusammenarbeit zwischen Komponist*innen und Filmschaffenden hat zur Entstehung einiger der beliebtesten Stücke des letzten Jahrhunderts geführt.

Um die Beziehung zwischen Chormusik und Film zu würdigen, haben wir eine Liste mit den aus unserer Sicht fünf besten Stücken zusammengestellt, die je für die Leinwand geschrieben wurden. Während viele bestehende Werke regelmäßig auch im Film verwendet wurden und werden (wie Carl Offs "Carmina Burana" oder Mykola Leontovychs "Carol of the Bells"), handelt es sich bei der folgenden Liste um Stücke, die speziell für eine Filmmusik geschrieben wurden.

“Vessels” von Philip Glass | Koyaanisqatsi (1982)

Godfrey Reggios "Koyaanisqatsi" ist schwer zu beschreiben. Er ist ein Kultklassiker, ein Dokumentarfilm, eine audiovisuelle Meisterleistung und eine philosophische Meditation. Ein solch großartiger Film brauchte eine Filmmusik, die zu seiner kraftvollen Vision passt. Und so wandte sich Reggio an den Meister des Minimalismus, Philip Glass, der sich der Herausforderung stellte.

Das Philip Glass Ensemble hat zusammen mit dem Vokalsextett The Western Wind die legendäre Filmmusik aufgeführt und so dazu beigetragen, Filmmusik auf ein neues Level zu heben. Das Endergebnis ist eines der eindringlichsten Chorstückes in der Filmmusik, das je einem Publikum präsentiert wurde. Von der berühmten Wiederholung des Titels bis zu dieser Komposition erzeugt die Musik das erhabene Gefühl von Ehrfurcht und Schrecken, das den Film so beliebt macht.

“Ave Satani” von Jerry Goldsmith | Das Omen (1976)

Chormusik vermittelt uns vielleicht mehr als jede andere Musik ein Gefühl für das Göttliche. In allen Kulturen der Welt gibt es eine tiefe Verbindung zwischen den Heiligtümern und dem Gesang von Menschen. Und wenn diese mächtige Eigenschaft genutzt wird, um Musik für den Horror zu präsentieren, sind die Ergebnisse auf einer tiefgreifenden Ebene erschreckend.

Der legendäre Komponist Jerry Goldsmith schuf für Richard Donners Horrorklassiker Das Omen in den 70er Jahren ein unvergessliches Stück Chormusik. Dieses Lied – das stark an Carl Offs "Carmina Burana" angelehnt ist – gibt uns einen Einblick in die dunklen Ursprünge der Figur Damien sowie in den Konflikt, der im Mittelpunkt des Films steht. Gut ge gen Böse. Gott gegen den Teufel. All das ist in diesem düsteren Stück Chormusik zu hören.

“Hymn to the Fallen” von John Williams | Der Soldat James Ryan (1998)

Steven Spielbergs Der Soldat James Ryan war eine Sternstunde des Kinos. Er brachte Kriegsfilme in eine neue Ära, indem er die brutale Realität des Zweiten Weltkriegs darstellte und gleichzeitig die Würde und den Heldenmut der Soldaten zeigte. Der Film verfällt nie in einfache Sentimentalität, sondern zeigt lieber gewöhnliche Menschen unter außergewöhnlichen Umständen.

Ein Teil dieses Effekts wird dadurch erzielt, dass der größte Teil des Films unvertont bleibt. Aber die Titelsequenz brauchte etwas, das dieser Herausforderung gerecht werden konnte. John Williams, ein langjähriger Mitarbeiter von Spielberg, wurde beauftragt, eine Musik zu schreiben, die eine gewisse Tiefe hat, und der Komponist zeigt in diesem Stück seine ganze Klasse.

“Conquest of Paradise” von Vangelis | 1492: Die Eroberung des Paradieses (1992)

1492 - Die Eroberung des Paradieses ist nicht der berühmteste Film von Ridley Scott. Aber auch wenn er bei Kritikern und Publikum nie wirklich Fuß gefasst hat, seine Filmmusik hat es geschafft. Sie ist ein berühmtes Werk und eine weitere geliebte Filmmusik des großen Vangelis geworden.

Zehn Jahre vor diesem Film arbeiteten Scott und Vangelis gemeinsam an Blade Runner - ein weiterer großartiger Einsatz von Musik im Film. Aber während der Science-Fiction-Film Noir eine stark synthesizerlastige Klanglandschaft benötigte, gab 1942 Vangelis die Chance, einige traditionellere Elemente auszuprobieren. Er schaffte es immer noch, den ein oder anderen Synthesizer einzubauen, aber mit diesem chorbetonten Stück beweist er vor allem seine Stärken beim Schreiben für die menschliche Stimme.

“Concerto in E Minor” von Zbigniew Preisner | The Doppelte Leben der Veronika (1991)

Der polnische Regisseur Krzysztof Kieślowski und der Komponist Zbigniew Preisner schufen mit diesem Concerto eines der größten Meisterwerke der Musik, die jemals für die Leinwand komponiert wurden. Das Werk ist atemberaubend, mit einem absolut akrobatischen Solo, das sich über das mitreißende Orchester erhebt.

Dieses Stück bietet alles, was wir an Preisners Kompositionen lieben. Es ist sowohl modern als auch zeitlos, tief bewegend und gleichzeitig spirituell überwältigend. Aber was noch erstaunlicher ist: wie gut es zu den emotionalen Momenten der Geschichte passt und uns ein tieferes Verständnis für die Figuren vermittelt. In Kombination mit der visionären Kraft von Kieślowskis Filmkunst ist das Kino in seiner besten Form.


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