„Ich bin für nichts als das Komponieren auf die Welt gekommen“
Franz Schuberts chorales Lebenswerk lebendig erhalten
Am 31. Januar 1797 wurde Franz Schubert als Sohn eines Lehrers im damaligen Wiener Vorort „Himmelpfortgrund“ geboren und in der Lichtentaler Pfarrkirche getauft. Hier erhielt er seine frühe musikalische Ausbildung durch den Chorregenten Michael Holzer, sang im Gottesdienst, spielte Violine und musizierte auch an der 1774 erbauten spätbarocken Orgel. Darüber hinaus war er fünf Jahre lang Sängerknabe in der Wiener Hofmusikkapelle. Als 17-jähriger komponierte und dirigierte er zum 100-Jahr-Jubiläum der Lichtentaler Kirche seine erste Messe in F-Dur – sein erster großer Erfolg in der Öffentlichkeit. Diese Premierenbühne, an der seine erste Komposition das Licht der Welt erblickte, ist die wohl am besten bewahrte Gedenkstätte seines Wirkens und seiner Musik, und daher eine besondere Wiener Sehenswürdigkeit.
Nach einer kurzen Zeit als Schulgehilfe lebte Schubert als freischaffender Komponist. Obwohl er bereits im Alter von 31 Jahren verstarb, hinterließ er ein reiches und vielfältiges Œuvre mit rund 1000 Werken, darunter 7 Messen, 8 Symphonien, 15 Streichquartette, 22 Sonaten, Kammermusikwerke, Opern und Singspiele sowie über 600 Lieder. Einen bedeutenden Anteil an seinem Lebenswerk haben die rund 130 vollständig erhaltenen Chorwerke. Die Komposition mehrstimmiger Gesänge hat Schubert sein ganzes kreatives Leben lang beschäftigt und seine Stücke nehmen heute einen festen Platz im Repertoire der anspruchsvollen Chorliteratur ein.
Sein Schaffen lebendig zu erhalten und in die Welt zur tragen – dieses Ziel verfolgt u.a. die 1984 gegründete Schubert-Gesellschaft Wien-Lichtental. In ihrem Gründungsjahr initiierte sie den 1. Internationalen Franz-Schubert-Chorwettbewerb in Wien, der seit 2007 in organisatorischer und künstlerischer Verantwortung mit INTERKULTUR inzwischen weltweit zu einer festen Institution geworden ist. Den Ehrenschutz über diese Veranstaltung haben der jeweilige Bürgermeister der Stadt Wien und der Bischof der Erzdiözese Wien und das Kulturamt der Stadt Wien stellt darüber hinaus den Schubert-Chorpreis in Höhe von € 2.000,00 zur Verfügung. 2020 findet der 32. Internationale Franz-Schubert-Chorwettbewerb vom 11. - 15. November in Wien/ Österreich statt und die Schubert-Gesellschaft freut sich einmal mehr darauf, mit Chören aus der ganzen Welt ihrem Auftrag zu folgen, „dem Werk Franz Schuberts in Verbindung mit seinen Wirkungsstätten, (…), zu stärkerer Beachtung und Bedeutung zu verhelfen“.
Mehr Informationen zum 32. Internationalen Franz-Schubert-Chorwettbewerb und Impressionen vergangener Ausgaben gibt es hier. Für weitere Updates folgt der Veranstaltung auch bei Facebook!
Mit Dank an den Künstlerischen Leiter des Franz-Schubert-Chorwettbewerbs, Friedrich Lessky (Österreich), für die Hintergrundinformationen!
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