Anregungen für die Chorprobe
Der zweite Auszug des Berichtes “Vocal techniques for the young singers”
Henry Leck aus den USA beschreibt beim "International Symposium on children and youth choral music" in Guangzhou 2012 einige Gesangstechniken, die an junge Sänger gerichtet sind. Dieser Auszug seines Berichtet ist an Chorleiter gerichtet und enthält Tipps für einen veränderten Chorklang.
"GESTEN DES CHORLEITERS
Häufig spüren Sänger oder Chorleiter, dass etwas verbessert werden könnte, aber sie wissen nicht, wie sie eine Veränderung des Klangbildes angehen können. Das Experimentieren mit Klangänderungen ermöglicht nicht nur grundlegende Wahlmöglichkeiten im Hinblick auf die Tonwahl, sondern bietet auch das Werkzeug, Schwierigkeiten bei der Intonation zu korrigieren und künstlerische Entscheidungen hinsichtlich des Stils zu treffen. Wie unterrichtet man einen Chor mit einer großen Bandbreite an Charakteren? Häufig verwirrt unsere Terminologie die Sänger: “Singe fröhlicher. Singe gelöster. Singe höher.” Was meinen wir damit? Ein einfacher Weg, um jungen Sängern dabei zu helfen, stilistische Feinheiten zu meistern, besteht darin, die Klangmatrix aus der unteren Illustration anzuwenden.
Bedeutung und Timbre Matrix
Um das musikalische Verständnis zu fördern, erforschen Sie mit Ihren Sängern Kombinationen der vier Basiselemente: Hoch (light), tief (heavy), hell (bright) und dunkel (dark).
VORSTELLUNG VON FARBEN
Sänger reagieren enorm auf Farben. Sie können fragen fragen: “Welche Farbe hat dieses spezielle Stück?” Einige sagen grün, einige blau, gelb, braun. Bitten Sie den ganzen Chor, ein sattes Gelb zu singen und ihr Klang wird sich verändern. Wenn Sie sie anweisen, das Stück in Orange zu singen, ändert sich der Klang erneut. Wenn Sie Lila verwenden, passiert das Gleiche. Wenn alle Chormitglieder die gleiche Farbe im Kopf haben, wird der Klang einheitlich.
DIE BEDEUTUNG DES TEXTES
Chormusik ist im Hinblick auf die Verwendung von Sprache einzigartig. Oftmals jedoch ist ein Text aufgrund mangelnder deutlicher Aussprache schwer zu verstehen. Konsonanten müssen im Verhältnis zu den Vokalen betont werden. Noch mehr als gute Aussprache müssen Sänger jedoch lernen, bestimmte Silben mehr zu betonen als andere. Bei zweisilbigen Wörtern wird im Englischen beispielsweise die erste Silbe betont. Unerfahrene Chöre verschlucken oft die letzte Silbe eines Wortes, um bereits Luft für die nächsten Worte zu holen. Wortendungen sollten sanfter betont werden (feminine Endungen). Sänger sollten ihren Atem effizient einsetzen, so dass sie Wortendungen weniger verschlucken. Siehe Kapitel 2 über eine Diskussion der verschiedenen Arten des Atmens.
VERBINDUNG ZUR BEDEUTUNG DURCH DETAILLIERTEN KONTEXT
In der Chormusik gibt es viele “Papageichöre”. Dies sind Chöre, die den ganzen Text, Tonlagen und Rhythmen kennen, aber nicht über den Text während des Singens nachdenken. Zum Beispiel: Woher kam diese Person? Welche Kleidung tragen sie, was ereignete sich im Vorfeld? Ich habe dazu ein außerordentlich hilfreiches Buch entdeckt: Choral Charisma von Tom Carter, veröffentlicht von Santa Barbara Music Publishing.
ZUM SCHLUSS
Es gab eine Zeit, zu der ein Chor unbeweglich auf Chorstufen stand, schön sang und dies absolut zufriedenstellend war. Das war vor der Zeit der Großbildfernseher und IMAX Theater. Doch in diesem Zeitalter der starken visuellen Stimulation scheint es, als ob ein Chor mehr tun müsste. So, wie wir nie ganz zufrieden wären, in einem Konzert einem Geiger zu lauschen, der unbeweglich und unbeteiligt spielt, glaube ich, dass die Chöre, die vollen künstlerischen Einsatz auf visueller Ebene präsentieren, die Herzen und den Geist des Publikums häufiger erreichen. Die Kunst des Chorgesanges verdient es, künstlerisch sowohl gesehen als auch gehört zu werden."
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