Coro de Câmara da Universidade de Lisboa © Jonas Persson

6 Gründe, warum das Atmen im Chor so wichtig ist

Warum die Atmung beim Chorgesang den entscheidenden Unterschied macht

Deine Stimme

Chorsingen ist, wie das Leben, eng mit dem Atmen verbunden. Beide sind so eng miteinander verknüpft, dass es schwer ist, über das Singen im Chor zu sprechen, ohne die Atmung zu erwähnen. Und auch wenn man Gesangstipps sucht, hängen diese immer mit der richtigen Atmung zusammen.

Im Folgenden haben wir die sechs wichtigsten Gründe zusammengetragen, warum auch oder gerade das Atmen im Chor so zentral ist.

Grund 1: Lungenkapazität

Die Lungenkapazität bestimmt die maximale Dauer und Lautstärke, mit der Ihr mit einem einzelnen Atemzug singen könnt. Je besser Eure Atmung, desto größer ist Eure Lungenkapazität. Und je größer Eure Lungenkapazität ist, desto mehr könnt Ihr mit Eurer Stimme erreichen. Sie bildet also die Grundlage für den bestmöglichen Gesang.

Nahezu alle Atemübungen tragen auf die eine oder andere Weise dazu bei, die Lungenkapazität zu erhöhen – und das gilt natürlich auch für die Chorarbeit. Wenn man sich aber die Zeit nimmt, ganz speziell die Lungenkapazität zu erweitern, kann das einen deutlichen Unterschied machen. Der Fokus, den man auf dieses Element der Atmung legt, unterstützt alles andere, was für die Chormusik wichtig ist.

Grund 2: Gesamtleistung

Eine große Lungenkapazität wirkt sich auch auf ein weiteres wesentliches Element des Singens aus: die Gesamtleistung. Eine gute Atemtechnik ermöglicht es Euch, schneller mehr Luft auszustoßen. Dadurch könnt Ihr die Noten mit viel mehr Kraft singen und eine bessere Leistung erzielen.

Viele Chöre verwenden heutzutage Mikrofone, was zu dem Missverständnis führen kann, dass eine kräftige Stimme nicht mehr so notwendig ist wie früher. Aber das ist nicht richtig. Eine starke Stimme kann uns auf eine Weise bewegen, wie es schwächere Stimmen nicht können. Ein Mikrofon kann zwar dazu beitragen, dass die Menschen im hinteren Teil eines Saals alle Details besser hören können, aber es kann nicht eine Stimme ohne starken Atem ersetzen.

Grund 3: Kontrolle und Beweglichkeit

Beim Atmen geht es nicht nur darum, wie viel man einatmen und wie kräftig man ausstoßen kann. Es geht auch um die vielen kleinen Bewegungen, die man dazwischen macht. Es kann sein, dass man von einer Note direkt zu einem schnellen Einatmen wechseln muss, um sich auf einen längeren, anhaltenden Teil vorzubereiten – und das erfordert Kontrolle und Beweglichkeit.

Eine gute Atmung trainiert genau die Muskeln, auf die Ihr Euch in den schwierigen Momenten verlassen könnt. Eine bessere Kontrolle und Beweglichkeit ermöglicht es Euch, neues Material schneller zu meistern. Das spart Vorbereitungszeit für die Grundlagen und gibt Euch mehr Zeit, die verschiedenen Nuancen zu erforschen, die letztlich Eure Gesamtleistung verbessern werden.

Grund 4: Fülle und Klangfarbe

Die Kontrolle über Euren Atem führt direkt zu unserem nächsten Grund, aber hier müssen wir uns ein wenig mit der technischen Seite des Singens befassen: Einer volleren Stimme gelingt eine bessere Koordination zwischen dem Ausatmen und dem Öffnen oder Schließen der Stimmbänder. Auch wenn es dabei nicht nur um die Atmung geht, ist sie dennoch eine notwendige Komponente. Der Ton hingegen meint den Gesamtklang, der sich typischerweise an den ausgehaltenen Vokalen misst. Eine bessere Atmung gibt Euch Zeit und Selbstvertrauen, um Euren Ton zu entfalten.

Dies sind die Feinheiten, die einzelne Sängerinnen und Sänger auszeichnen, und gleichzeitig sind es die Dinge, die wir auch in den Chorgesang einbringen können, um den gemeinsamen Klang unserer Stimmen zu optimieren.

Grund 5: Schutz der Stimmbänder

Beim Singen bewegen sich die Stimmbänder und je besser die Atemunterstützung dabei ist, desto mehr reduziert sich die Belastung durch diese Bewegung. Chorsängerinnen und -sänger mit schlechter Atemunterstützung müssen mehr Druck auf die Kehle ausüben, was zu unnötigen Schäden führen kann.

Nach einer langen Nacht des Singens führt dies beispielsweise zu Halsschmerzen, aber auf lange Sicht sind die Folgen noch schlimmer. Daher ist es wichtig, die Stimmbänder so gut wie möglich zu schützen – und die Atemunterstützung ist eine gute Möglichkeit, dies zu tun.

Grund 6: Weniger Atemzüge pro Passage

Wir haben alle schon einmal auf dem Podium gesessen und eine schwierige Passage gesungen, bei der wir Mühe hatten, genug Luft zu bekommen. Doch mit der richtigen Atmung wird das immer einfacher. Damit braucht Ihr weniger Atemzüge pro Passage und müsst nicht umständlich Atemzüge dort einfügen, wo sie nicht hingehören!

Diese Fähigkeit wird umso hilfreicher, je mehr herausfordernde Stücke Ihr in Eurem Repertoire habt, die Eure Ausdauer auf die Probe stellen. Zusammen mit dem richtigen Atmen bedeutet das, dass Ihr Euren Chorgesang für eine ganz neue Welt der Musik öffnen könnt.

In diesem Sinne solltet Ihr Euch immer auch auf Eure Atmung konzentrieren und sicherstellen, dass Ihr sie richtig einsetzt, um Eure Leistung auf der Bühne zu verbessern.

Atmen im Chor

Der Atem ist ein wesentlicher Bestandteil des Chorgesangs. Die Gründe, warum er so wichtig ist, bringt uns zurück zu einem wesentlichen Teil des Singens und Lebens.

Und was tut man, wenn man seinen Atem gestärkt hat und bereit ist, mit den besten Chören der Welt zu singen? Dann ist es natürlich an der Zeit, wieder einmal an einem internationalen Chorwettbewerb teilzunehmen!

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