Standing Ovations für den Frieden
Viele Chorfreunde und interessierte Besucher kamen in den Magdeburger Dom, um gemeinsam und im Zeichen des Friedens dem Konzert "Power of the Dream" (dt. "Kraft der Träume") zu lauschen.
Das gestrige Friedenskonzert „Power of the Dream“ (dt. „Die Kraft der Träume“) im Dom zu Magdeburg war sehr gut besucht und war einer der künstlerischen sowie politischen Höhepunkte der Festivalwoche. Gewidmet war das Konzert dem ehemaligen Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland Walter Scheel, welcher am 8. Juli seinen 96. Geburtstag feiert.
Unter der musikalischen Hauptleitung von Fred Sjöberg aus Schweden widmeten sich internationale Chöre und Solisten dem Thema Frieden. Ein musikalischer Höhepunkt folgte dem nächsten.
Zu Beginn läuteten die Kirchenglocken, woraufhin es im Dom friedlich leise wurde. Die Lichter waren abgestellt. Der Frieden breitete sich spürbar im Dom aus. Einzige Lichtquelle waren die Kerzen in den Händen der Sängerinnen des ersten Chores Örebro Chamber Choir Females. Sie sangen eine traditionelle irische Melodie, sehr bedächtig und traurig anmutend, die bei vielen Zuhörern Gänsehaut auslöste. Spätestens jetzt wurde jeder im Dom vom Gesang gepackt und eingeladen, die Friedensbotschaft des Konzertes für die nächsten 3 Stunden zu fühlen.
Im Anschluss an die Begrüßungsreden ertönte das Titellied des Abends „Power of the Dream“ (arrangiert von Stefan Berglund), gemeinsam gesungen von allen Chören: Örebro Chamber Choir (Schweden) Coral Cantus Firmus (Brasilien), University of Houston Moores School Concert Chorale (USA), Taipei Fu-Hsing Private School Choir (Chinese Taipei), Collegium Cantorum (Brasilien), Exaudi Chor Magdeburg (Deutschland), Abbellimento (Tschechien), Akustika Chamber Singers (Südafrika). Mit sanfter Schlagwerkbegleitung sang der riesige Chor mit einer umwerfenden Stimmgewalt,. Es ist schon etwas Besonderes, acht hochkarätige Chöre in einem Konzert zusammen singen zu hören.
In Anschluss daran präsentierte jeder Chor nochmal einzeln seine überragenden Fähigkeiten. Kein Stück glich dem anderen, jedes einzelne erfasste die Zuhörer auf ganz besondere Weise. Doch das Thema Frieden war allen Auftritten gemein.
Ein weiterer musikalischer Ohrenschmaus war das für die World Choir Games 2014 in Riga komponierte Stück „My Song“ des lettischen Komponisten Ēriks Ešenvalds.
Das Hauptwerk des Abends, eine deutsche Uraufführung des „Requiem for Peace“ des kanadischen Komponisten Larry Nickel bildete den großen Abschluss des langen Konzertabends.
Der Komponist Larry Nickel freute sich, zu diesem einmaligen Ereignis persönlich anwesend zu sein: „Es ist fantastisch in dieser wunderbaren fast 800 Jahre alten Kirche zu sein […] Heute Abend fühle ich sowohl Stolz als auch Ergriffenheit. Ich bin Fred und seinem wunderbaren Chor sehr dankbar für diese Gelegenheit. Requiem for Peace erinnert an all die Zivilisten, die im Feuer verfeindeter Nationen gestorben sind. Es ist ein ernster Appell für Vergebung und Versöhnung”
Das Requiem enthält Verse in verschiedenen Sprachen (Hebräisch, Farsi, Arabisch, Mandarin, Japanisch, Französisch, Niederländisch, Russisch, Deutsch und Englisch). Als internationalen Aufruf für Vergebung und Versöhnung besangen die Chöre aus allen Teilen der Welt gemeinsam den Friedensgedanken des Werkes. Unterlegt wurde der Gesang mit einer Video-Präsentation, welche passend zum Vers Bilder über Menschen in Leid, Krieg und Verwüstung, aber auch Versöhnung und Gemeinschaftlichkeit zeigten. Die daran anschließenden Standing Ovations bestätigten, dass die deutsche Uraufführung mehr als gelungen war!
Dieser krönende Abschluss machte das Konzert im Zeichen des Friedens perfekt. Jeder einzelne Sänger war großartig und machte das Konzert zu einem riesigen Erfolg! Unser Dank geht an alle Mitwirkenden! Ihr habt die Friedensbotschaft überbracht!
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