Ein Galakonzert mit hochkarätigem Programm
Finnische Folklore, Gesänge des Māori, dazu noch Country und Blues
Das Galakonzert im Gesellschaftshaus in Magdeburg wurde als ein Highlight der „2. European Choir Games & Grand Prix of Nations” angekündigt. Zu Recht! Drei Chöre aus Finnland, Neuseeland und den USA präsentierten Chormusik auf höchstem Niveau! Von finnischer Folklore über Musik der Māori bis hin zu Rhythm & Blues wurden unterschiedliche Stile von Chormusik geboten.
In traditionell finnischer Chorkleidung präsentierte sich der Chor Naiskuoro Timotei. Neben tänzerischen Passagen, lauten Ausrufen und Flüstern nutzen die Sängerinnen auch den Konzertsaal für ihren Auftritt: am hinteren Ende des Saales platzierten sich einige Sängerinnen und sangen mit voller Kraft. Durch diese Aufstellung entstand ein Dolby-Surround Klang, der in der Mitte des Saales wohl am besten zum Ausdruck kam.
Der gemischte Kammerchor The Fundamentals aus Neuseeland setzt sich aus Schülern im Alter von 14 bis 18 des Rangitoto Colleges in Auckland zusammen. Sie stellten im Stil der Musik der Māori einen kraftvollen Haltungstanz vor, der besonders den Fokus auf die flinke Handbewegung setzte. Das Gesicht einer Sängerin wurde mit Ornamenten bemalt und sie trug traditionelle Bekleidung.
Besonders eine Performance versetzte die Zuhörer direkt in die neuseeländische Landschaft: Die Sängerinnen und Sänger fingen nacheinander an in engen Tonlagen zu singen, wodurch ein Klangteppich entstand, der an ein Bienensummen erinnerte. Neuseeländische Tier- und Naturgeräusche wurden durch vereinzelte Betonungen, Klatschen, Pfeifen und Schlacksen nachgeahmt. Mit bedrohlich anmutenden, gerufenen Worten in Tenor und Bass wurde die Reise in die Welt der Māori beschlossen.
Der letzte Chor des Abends, University of Houston Moores School Concert Chorale aus den USA brachte das Leben der Cowboys nach Magdeburg. Stilecht stimmten sie die Töne mit einer Harmonika an. „If You’re Gonna Play in Texas, You Gotta Have a Fiddle in the Band”, eine Art Country-Song, arrangiert von Paul Hart, der es ermöglichte, sich die Cowboys vorzustellen, wie sie in Texas zusammen in einer Bar sitzen, Musik machen und das Leben zelebrieren. Das Spielen von Geigen und das Zupfen der Kontrabässe wurden von den Frauen- und Männerstimmen perfekt imitiert („deididelei“). Die amerikanischen Sängerinnen und Sänger wussten auch, wie man einen Blues-Song mit kraftvoll gesungener Bruststimme und begleitet von eindringlichen Basslinien und Fingerschnipsen singt. „Fever“ wurde im Original von Little Willie John gesungen, aber auch häufig gecovert. Die Zuhörer und die anderen Chöre haben mit ihrem tosenden Beifall die Chorversion für überragend befunden!
Alle drei Chöre haben das Galakonzert mit ihren künstlerisch sehr anspruchsvollen Repertoires zu unvergesslichem Erlebnis gemacht. Ein paar Eindrücke haben wir in einem kurzen Video zusammenfasst.
Wir freuen uns schon auf das letzte Galakonzert mit Chören aus den Niederlanden, Türkei und China, am Freitag den 9. Juli 2015 um 19:30 Uhr im Gesellschaftshaus! Es gibt noch Karten!
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