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Hallelujah!

10 Gründe den Hallelujah Choral aus dem Repertoire zu nehmen..... vor allem für Konzerte mit Ehemaligen!

Internationale Chorszene

Ich habe soeben das Undenkbare gesagt. Nein, ich werde meine Aussage nicht zurückziehen. Wir können es besser machen!

Der Hallelujah-Choral von Georg Friedrich Händel ist ein wunderbares Musikstück. Tatsächlich ist Händels ganzer Messias zweifellos eines der immerwährend größten Chorwerke. Es zählt zu den am meisten aufgeführten Werken an Hochschulen, in Kirchen und Gemeinschaftschören in den USA.

Aber warum wird Händels Hallelujah jedes Jahr aufs Neue von Chören gesungen? Warum wurde dieses Stück dazu auserwählt, alle Ehemaligen einzuladen, Jahr für Jahr zurückzukehren, um dieses Lied zu singen? (In den USA ist es eine Tradition, gemeinsam mit ehemaligen Studenten im Weihnachtskonzert zu singen.)

Es ist an der Zeit, nach etwas anderem zu suchen.

Hier sind 10 Gründe, den Hallelujah Choral in Eurer Hochschule, Gemeinde oder Eurem Kirchenchor aus dem Konzertprogramm zu streichen.

10. Es ist zu viel des Guten, nicht wahr?

Wenn es darum gehen sollte, dass jeder andere Chor das auch singt, dann probt weiter an dem Stück. Wenn ihr das Werk wirklich gerne hört, weil es immer wieder zufällig in Einkaufszentren und in Konzerten auftaucht, dann ist es vielleicht immer noch eine gute Wahl. Wenn der Grund ist, dass es immer so gewesen ist, klingt es zwar seeeeeeeeehr nach Vergangenheit, aber ist es klasse, wenn der Chor es singt.

9. Es blieb nicht genug Zeit, die Sänger vorzubereiten

Da die Proben für das Hallelujah erst in letzter Minute beginnen, besteht wenig Hoffnung, dass die Ehemaligen zusammen mit dem Pianisten, der Band oder dem Orchester (je nachdem, welches Arrangement verwendet wird) das Werk beherrschen. In dieser Art von Projektchor erhält es selten dieselbe Vorbereitungszeit, wie das restliche Konzertprogramm, da man davon ausgeht, dass die Ehemaligen den Großteil des Werkes kennen.

8. Ehemalige lassen sich nicht einfach "aufwärmen"

Man sollte beachten, dass die hohen Melodietöne der Ehemaligen nach Jahren der stimmlichen Untätigkeit sämtliche Magie verloren haben. Es ist ein schwieriges Werk und erfordert viel Konzentration. Es handelt sich beim Hallelujah Choral nicht um ein Werk, das einfach mal zwischendurch ausgegraben werden kann. Die meisten Chöre bestätigen diese Tatsache Jahr für Jahr.

7. Ehemalige haben keine Ahnung, was die eigentlichen Noten bedeuten sollen

Ganz ehrlich, sie kannten die richtigen Töne wahrscheinlich nicht mal während ihrer aktiven Zeit im Chor.

6. Egal, was man versucht, der Pianist bzw. Organist wird das Tempo angeben

In den Proben sind wir eigentlich nie zusammen im Tempo und wenn beim Auftritt noch die Ehemaligen dazustoßen und das Adrenalin wirkt, wird es nicht besser werden.

5. Wenn die Hochschul-Band oder das Orchester die instrumentale Begleitung für den Chor übernehmen, ist das finale Tempo immer ein anderes, als das, was der Chor vorgeschlagen hat.

Meine alte Hochschule hatte zwei Dirigenten: einen auf der Bühne, der die Band dirigierte und einen, der den Chor dirigierte. Das klingt nach Erfolg, nicht wahr?

4. Eigentlich passt das Stück viel besser in die Osterzeit

Ursprünglich wurde der Hallelujah Choral für wohltätige Zwecke geschrieben. Die Uraufführung war im April, damit es in die Osterzeit fällt. Für mehr Informationen, lest diesen Artikel. Und überhaupt…wer war es eigentlich, der das Hallelujah zum krönenden Abschluss von Winterkonzerten machte?

*Anmerkung - Ich wurde von einem wunderbaren Kollegen informiert, dass die Quelle, die ich oben angegeben habe, nicht korrekt ist. Bitte lest folgendes Buch, um die wirkliche Absicht von Händels Messias und des Hallelujah zu verstehen: Handel's Oratorios and Eighteenth-Century Thought. Weil auch ich selbst nicht die wahre Absicht von Händel kenne, werde ich mich nun umfassend informieren und das Buch lesen.

3. Nur weil "Hallelujah" immer wieder  zusammen mit einigen fett gedruckten "König der Könige" gesungen wird, ist das Stück nicht unbedingt einfach

Das Werk ist einfach sehr anspruchsvoll. Wenn Euch am Ende des Konzertabends nur durch den Kopf geht „Endlich haben wir es hinter uns gebracht“, dann fragt Euch mal, was das Publikum davon gehalten hat. Die einzige rettende Möglichkeit wäre ein kollektiv ausgesprochenes "Hallelujah" am Ende des Konzertes, auch wenn es nicht unbedingt der Intention des Komponisten entspricht. Es hat andere Gründe, Ihr versteht, was ich meine…

2. Um die Aufführung zu einer totalen Katastrophe zu führen, braucht es nur einen Patzer von der Begleitung an einer ungünstigen Stelle

Hier ist ein perfektes Beispiel: Hallelujah FAIL

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1. Es gibt so viele andere Stücke, die sich wunderbar für jährliche Traditionen von Winterkonzerten eignen, besonders in Konzerten mit Ehemaligen

Es gibt zahlreiche Stücke, die viel weniger Vorbereitungszeit benötigen und an die sich auch die Ehemaligen von Jahr zu Jahr erinnern können. Solche Stücke benötigen kein komplettes Neustudium und können eingesetzt werden, um den Klang des Chors zu steigern. Vielleicht können eben solche neue Lieder zu Traditionen des Chorrepertoires werden, anstelle von Werken, die einen belastenden Nachgeschmack mit sich ziehen.

© Adam Paltrowitz

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